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Mitteldeutsche Wirtschaft März 2014
"Die beste Wurst im Netz"
Es ist in vielerlei Hinsicht eine Reise in die Vergangenheit: Wenn man eine Mail von Andreas Kopf, dem Geschäftsführer des Internet-Versandhandels „Ossi-Wurst.de“ erhält, taucht dort in der Absenderzeile die vielen „gelernten“ DDR-Bürgern noch bestens geläufige Funktionsbezeichnung „Dispatcher“ auf. Für seine Kunden startet das in Volkstedt bei Eisleben ansässige Unternehmen regelmäßig augenzwinkernde Sonderaktionen, bei denen es beispielsweise unter dem Motto „Die beste Wurst im Netz“ eines der kultigen Dederon-Einkaufsnetze aus Ostzeiten als Gratis-Beigabe zu jeder Bestellung gab.
Zuallererst aber bedient die im August 2012 an den Start gegangene Firma eine kulinarische Nostalgie – die Sehnsucht nach den hausgemachten, deftig-herzhaften Fleisch- und Wurstwaren von früher, deren Geschmack sich deutlich von jenem heutiger neutral-massenkompatibler Supermarktware abhebt. „Geschmack ist eine Lernsache. Zunge und Nase mögen das Essen, mit dem man aufwächst“, zitiert Unternehmenschef Andreas Kopf wissenschaftliche Studien. Nicht von ungefähr also seien unter seinen zahlreichen Stammkunden in ganz Deutschland sehr viele Leute, die im Mansfeldischen groß geworden sind, die Region aber beispielsweise jobbedingt verlassen haben. „Die bestellen sich dann richtiggehende „Fresspakete“ mit zehn, fünfzehn Posten“, erzählt der Fleischereimeister, der den Versandhandel ganz eng mit dem von seiner Ehefrau Martina geführten Fleischerei- und Party-Service „Mansfäller Knätzchen“ in Volkstedt verzahnt hat. „Man kommt einfach nicht daran vorbei, dass es der Laden auf dem Dorf zunehmend schwerer hat. Aber ich will unsereWare umsetzen; es bringt mir ja nichts, wenn die hier vor Ort liegt“, schildert Andreas Kopf die Beweggründe dafür, warum er buchstäblich „ins Netz gegangen ist“. „Und das traf sich gut mit der wieder erwachten Sehnsucht nach den unverwechselbaren Geschmackserlebnissen aus Kindheit und Jugend. Denken Sie nur an die DDR-Schulküchen-Tomatensoße, die es jetzt sogar als Konserve zu kaufen gibt.“